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Autisten üben mit Müll-Challenge das Einhalten von Hygienemaßnahmen

Autor

Jacqueline Kocyan


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Pressemitteilung

Autisten üben mit „Müll-Challenge“ das Einhalten von
Hygienemaßnahmen

48. Weltumwelttag unter dem Motto Natur:verbunden

Wer in den Gelsenkirchener Werkstätten für angepaßte Arbeit beschäftigt ist, hatte in den vergangenen Wochen mit vielen Veränderungen umzugehen. Seit dem 18.03.2020 sind die Einrichtungen bereits durch den krisenbedingten Ministerialerlass von einem Betretungsverbot betroffen. Keine einfache Situation für Menschen mit Assistenzbedarf, für die geregelte Strukturen und Tagesabläufe elementar sind und ein Sicherheitsgefühl vermitteln. Mit der nun begonnenen stufenweisen Wiedereröffnung in kleinen Gruppen ist noch keine Rückkehr zu der vorher bestehenden Normalität eingetreten. Zunächst darf nur ein geringer Anteil der Beschäftigten die Arbeit wiederaufnehmen und die Hygienevorgaben wie das Einhalten von Abständen und das Tragen von Behelfsmasken sind zu beachten.

Für Autisten* kann eine derartige Veränderung bereits ein erhöhtes Stresslevel bedeuten. Die Gruppenleitungen haben sich daher eine besondere Aufgabe einfallen lassen, um die Beschäftigten indirekt an das Tragen von Schutzkleidung wie Mundschutz und Handschuhe über einen längeren Zeitraum zu gewöhnen: die „Müll-Challenge“. Beim gemeinsamen Spaziergang suchen die Beteiligten gezielt nach Weggeworfenem, um am Ende des Tages einen möglichst gefüllten Beutel zu haben.

Die Aufgabe wurde mit großer Neugier und Begeisterung aufgenommen, so sagt Herr M.: „Das macht ja fast süchtig!“ Neben der Gewöhnung an die ungewohnte Schutzkleidung fördert die Challenge die Konzentration der Beschäftigten, der Spaziergang an der frischen Luft dient als Bewegungstherapie und das positive Gefühl, der Umwelt etwas Gutes getan zu haben, gibt es mit Blick auf einen gefüllten Müllbeutel gratis dazu. Aufgrund der hohen Akzeptanz der Beschäftigten werden weitere Aktionen folgen. Zum Weltumwelttag am 5. Juni wird eine besonders große Tour unternommen.

Gutes Tun leicht gemacht: in den Gelsenkirchener Werkstätten wird die Soziale Arbeit mit dem sozialen Engagement für die Umwelt vereint. *Menschen im Autismus-Spektrum verfügen über einen angeborenen, abweichenden Informationsverarbeitungsmodus. Dieser äußert sich bspw. in Einschränkungen in der sozialen Interaktion und Kommunikation oder stereotyper Verhaltensweisen, kann aber gleichzeitig Stärken in der Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit, dem Gedächtnis und der Intelligenz mit sich bringen. Die TASK-Gruppe der Gelsenkirchener Werkstätten zeichnet sich durch einen ganzheitlichen Ansatz mit breit gefächerten Therapieangeboten aus.

Durch die vielfältigen Methoden gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Beschäftigten ein und tragen so maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.werkverein-ge.de.

Über den Werkverein Gelsenkirchen e.V.

Der anerkannt gemeinnützige Werkverein Gelsenkirchen e.V. bildet die Dachorganisation beider Sozialunternehmen. Seine Aufgabe ist es, die Herausforderungen einer gelungenen Inklusion zu meistern und Menschen mit Unterstützungsbedarf zu fördern, zu begleiten und zu betreuen. Dabei stehen die Bereiche Arbeit und Wohnen im Mittelpunkt. Der Werkverein betreibt die Gesellschaften Gelsenkirchener Werkstätten für angepaßte Arbeit gGmbH und Lebenswelt Gabriel gGmbH. In den Gelsenkirchener Werkstätten und den stationären und ambulanten Wohnungseinrichtungen der Lebenswelt Gabriel engagieren sich ca. 1.000 Menschen mit und ohne Unterstutzungsbedarf, um die Ziele zu erreichen. www.werkverein-ge.de

 

Kontakt

Gelsenkirchener Werkstätten für angepaßte Arbeit gGmbH

Braukämperstr. 100 45899

Jacqueline Kocyan

Sekretariat der Geschäftsführung

Telefon: 0209 – 95896-8400

E-Mail: j.kocyan@werkverein-ge.de