Am Anfang stand eine Idee
Als zwei Mütter 1965 in Gelsenkirchen-Ückendorf eine Freizeitgruppe für Kinder und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf gründeten, ahnten sie noch nicht, was einmal aus ihrem engagierten Projekt wird. Beide hatten selbst Kinder mit einer geistigen Behinderung. Hinter der Idee stand der Wunsch, den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, gemeinsam Zeit zu verbringen und sich in einem idealen Umfeld weiterzuentwickeln. In den 60er Jahren waren solche Angebote eine seltene Ausnahme. Schnell schlossen sich daher weitere Eltern mit ihren Kindern an. Die positive Entwicklung führte schließlich zu dem Gedanken, allen Menschen mit Unterstützungsbedarf eine echte Chance und Perspektive für eine Integration in das gesellschaftliche Leben zu geben. So wurde am 8. Mai 1967 der Werkverein Gelsenkirchen e. V. gegründet.
In den Folgejahren wurden die Ambitionen größer und die Erfolge stellten sich schnell ein. Der ersten Werkstatt mit elf beschäftigten Jugendlichen und drei Betreuern folgten zwei weitere Werkshallen. Hunderte Menschen mit Unterstützungsbedarf fanden erstmals eine echte Aufgabe. Bis heute können sie dank der Idee und des Mutes zweier Mütter ein selbstbestimmtes Leben führen.
Knapp 50 Jahre nach dem ersten Treffen in einem Ückendorfer Kellerraum ist der Werkverein nicht mehr aus dem Leben der Stadt wegzudenken: Als wichtiger Arbeitgeber in einer strukturschwachen Region, der knapp 1.000 Menschen beschäftigt. Vor allem aber als Unternehmen, dass das Zusammenleben von allen Menschen fördert.
„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“
Victor Hugo, französischer Schriftsteller, 1802–1885